Aufruf des Runden Tischs unter dem Hashtag #ZusammenHamm
Der Runde Tisch gegen Radikalismus und Gewalt in der Stadt Hamm hat eine Initiative für Zusammenhalt in der Corona-Pandemie ins Leben gerufen. Mit einem offenen Brief wenden sich die Sprecher des Runden Tischs, Pfarrer Dr. Tilman Walther-Sollich (Ev. Kirchenkreis Hamm), Klaus Engels (BackUp-ComeBack und Arnold-Freymuth-Gesellschaft) und Joachim Hoen (DGB Hamm) an alle Bürger*innen: „Wir werben für ein solidarisches Miteinander und möchten allen sonst eher leisen Menschen die Möglichkeit geben, gemeinsam ein Zeichen für Vernunft, Freiheit und Zusammenhalt zu setzen.“
Angesichts der wiederkehrenden und teilweise ausufernden Corona-Proteste in Hamm und zahlreichen anderen Städten hatten sich die Mitglieder des Runden Tischs darauf verständigt, einen solchen Aufruf zu starten. Er soll ab Mittwoch, 26. Januar, insbesondere über Social-Media-Kanäle unter dem Hashtag #ZusammenHamm weiterverbreitet werden. Drei Botschaften stehen dabei im Mittelpunkt.
- „Zusammenhalten – Schwache schützen!“ wird als das Gebot der Stunde bezeichnet. Besondere Bedeutung habe dabei die Bereitschaft, sich impfen zu lassen. Das schütze die, die sich nicht impfen lassen können. Zugleich gehe es darum, denen den Rücken freizuhalten, die sich besonders im Gesundheitswesen, in Rettungsdiensten, bei der Polizei, aber auch in Kitas, Schulen und Verwaltung für das Wohl der Allgemeinheit einsetzen.
- „Deine Freiheit endet, wo du andere gefährdest“: Der Aufruf bekennt sich ohne Wenn und Aber zum Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Er gibt aber zu bedenken, dass die individuelle Freiheit der Einzelnen endet, wo die Freiheit der Anderen beginnt.
- Weißt du, wer neben dir läuft? Mit Nazis geht man nicht „spazieren“! Der Vereinnahmung der Corona-Proteste durch rechte Gruppierungen und ihre Verschwörungserzählungen gilt ein besonderes Augenmerk. Die Initiatoren appellieren an die Hammer*innen, einzustehen für eine offene, vielfältige und tolerante Gesellschaft, die die Freiheit der Anderen achtet. Sie sehen jedoch mit Sorge, wie sich Proteste gegen Corona-Maßnahmen in Hamm und anderswo radikalisieren. „Du kannst dich nicht für die Werte unserer Demokratie einsetzen, indem du dich von ihren erklärten Feinden vor den Karren spannen lässt“, geben sie zu bedenken. Die Forderung nach Freiheit, Toleranz und dem Recht auf selbstständiges Denken sei bei denen in den falschen Händen, die diese Errungenschaften der Demokratie abschaffen wollen.
„Zusammenhalt ist in schwierigen Zeiten ein außerordentlich hohes Gut“, zeigen sich Klaus Engels, Joachim Hoen und Tilman Walther-Sollich überzeugt. Darum gelte es nun, „weiter zusammenzuhalten für unser demokratisches, solidarisches Gemeinwesen“.
Zahlreiche Organisationen haben sich als Erstunterzeichnende dem Aufruf angeschlossen, darunter Oberbürgermeister Mark Herter und Regina Schumacher-Goldner (BackUp-ComeBack).
Der Aufruf ist im Wortlaut zu finden unter www.hammer-appell.de/aktuelles/nachrichten/detail/news/zusammenhalten-schwache-schuetzen/