Westfälische Kaufmannsgilde spendet an BackUp-ComeBack e. V.

Die Westfälische Kaufmannsgilde (WKG) hat sich in diesen Zeiten auf digitale Veranstaltungen spezialisiert. Ein Vortrag von Hartmut Anders-Hoepgen (2.v.l.) am 18. Mai 2020 zum Thema Rechtsextremismus in Dortmund wurde von den Gildnerinnen und Gildnern am Laptop oder Tablet verfolgt. Als Dank für informative Einblicke überreichten ihm WKG-Vorsitzende Gabriele Kroll (links), Geschäftsführer Georg Schulte und Assistentin Katja Kina jetzt das Gilden-Wappentier „Gloria“ – die Übergabe musste zum Glück nicht virtuell über die Bühne gehen. Der Verein BackUp – ComeBack e.V. erhielt zudem eine Spende in Höhe von 1.000 Euro.

Opferberatung „BackUp“ startet die Kampagne „Melde rechte Gewalt!“

Der wachsende Antisemitismus im Bundesgebiet, rassistische Körperverletzungsdelikte und bewaffnete Angriffe auf politische Akteur*innen zeigen deutlich, dass die anhaltende Bedrohung durch rechte Gewalttaten immer noch präsent ist und sogar zunimmt. Eine Vielzahl der rechten Übergriffe wird jedoch gar nicht als solche erkannt. Vor dem Hintergrund der anstehenden Urteilsverkündigung des NSU-Prozesses hat es sich die Einrichtung „BackUp“ zur Beratung von Opfern rechtsextremer und rassistischer Gewalt deshalb zur Aufgabe gemacht, rechte Gewalt sichtbar zu machen. Mit der Kampagne „Melde rechte Gewalt!“ will sie Aufmerksamkeit für die Übergriffe schaffen und Opfern ein adäquates Hilfsangebot bieten. BackUp berät in den Regierungsbezirken Arnsberg, Detmold und Münster.


Bevölkerung sensibilisieren

Ziel der Kampagne ist es, die Zivilgesellschaft einerseits für die Thematik zu sensibilisieren und sie andererseits zu ermutigen, rechte Angriffe „BackUp“ zu melden. Durch das Mitwirken der Bevölkerung können Unterstützungsangebote der Beratungsstelle schneller an Betroffene herangetragen werden und ermöglichen zudem eine flächendeckende, systematische Dokumentation und Auswertung rechter Angriffe, auch unabhängig von strafrechtlichen Verfahren. Um die Kampagne bekannt zu machen, werden zudem ab sofort bedruckte Beutel und Sticker verteilt.(1) „Auf diesem Wege möchten wir unsere Botschaft in die Öffentlichkeit tragen und die Bevölkerung animieren, nicht die Augen zu verschließen. Rechte Gewalt ist ein Problem, dass alle angeht, nicht nur die Betroffenen.“, sagt Katharina Dannert, Geschäftsführerin des Vereins BackUp-ComeBack.

Öffentlichkeit schaffen

Eine Vielzahl von Gewalttaten mit rechtsextremen Hintergrund wird nicht als solche bemerkt – entweder, weil das Motiv nicht erkannt wird, oder weil die Opfer keine Stimme haben. Ein Beispiel hierfür ist die steigende Zahl der Angriffe auf Obdachlose: In der Überlegenheitsideologie der Neonazis werden insbesondere Personengruppen Opfer rechter Gewalt, die am Rande der Gesellschaft stehen und darum häufig keine Lobby haben. Auch andere Übergriffe kommen nicht zur Anzeige, etwa, weil sie nicht strafrechtlich relevant oder Opfer eingeschüchtert sind. Darum möchte BackUp auf Fälle rechtsextremer Gewalt aufmerksam machen, die nicht etwa durch Polizeimeldungen an die Öffentlichkeit gelangen. Auch in Statistiken zu rechten Übergriffen fließen diese Taten nicht ein. Nur durch die Mithilfe der Bevölkerung ist es darum möglich, diese Fälle zu erkennen, zu dokumentieren und den Opfer von rechten Übergriffen Hilfe anbieten zu können.

Melde rechte Gewalt: Alle, die Opfer oder Zeuge von rechten Übergriffen geworden sind, können sich telefonisch unter 0172/1045432 oder per E-Mail an contact@backup-nrw.org an die Opferberatungseinrichtung „BackUp“ wenden. Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.backup-nrw.org
Für Nachfragen steht Katharina Dannert, Geschäftsführung BackUp-ComeBack, unter 0231/60010587 zu Verfügung.

1 Die Sticker werden frei verteilt. „BackUp“ haftet deshalb nicht für etwaige Beschädigungen von privatem oder öffentlichem Eigentum.

 

 

 

Zuschauer spenden 340 Euro an BackUp-ComeBack

Als Vertreter der S&D-Fraktion im Europäischen Parlament lud Dietmar Köster im März zur Vorführung „Die Arier“ in die Dortmunder Schauburg ein.


Unter den knapp 130 Gästen war auch die Filmemacherin Mo Asumang, die nach dem Film mit Dietmar Köster und Anna Spaenhoff vom „Dortmunder SPD-Arbeitskreis gegen Rechts“ über aktuelle Entwicklungen in der rechten Szene diskutierte. Das Publikum spendete anschließend einen Betrag von rund 340,- Euro. Zusammen mit Anna Spaenhoff und der Dortmunder SPD-Unterbezirksvorsitzenden Nadja Lüders übergab Dietmar Köster den Betrag Anfang April an Hartmut Anders-Hoepgen vom Verein „BackUp-ComeBack“. Der Verein berät Nazis beim Ausstieg aus der Szene und unterstützt Opfer rechter Gewalt. Vielen Dank an alle Spenderinnen und Spender!

Rückblick zur Fachtagung „Rechtsextremismus – der Zug endet hier“

Inhaltliche Zusammenfassung der Fachtagung: „Wir müssen reden“

Präventions- und Interventionskonzepte im rechten Spektrum – Herausforderungen und Impulse

BackUp-ComeBack e.V. lud am 25. April 2016 zur Fachtagung und Vernetzungskonferenz „REXRegionalexpress gegen Rechts“ in die Räumlichkeiten des Rathauses der Stadt Dortmund ein. e.V. lud am 25. April 2016 zur Fachtagung und Vernetzungskonferenz „REX Regionalexpress gegen Rechts“ in die Räumlichkeiten des Rathauses der Stadt Dortmund ein.

Etwa 80 Interessierte aus Wirtschaft, Politik, Kirchen und Gewerkschaften sowie Aktive und Multiplikatoren_innen von Runden Tischen, Bündnissen, Institutionen und Organisationen aus Westfalen konnten zu einem fachlichen Austausch zum Thema „Präventions- und Interventionskonzepte im rechten Spektrum – Herausforderungen und Impulse“ begrüßt werden.

In die Veranstaltung führte der Vorsitzende des Vereins BackUp-ComeBack Hartmut Anders-Hoepgen ein. Das Grußwort entrichtete der Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, Herr Ullrich Sierau.

Moderiert wurde die Veranstaltung durch die stellvertretende Vorsitzende von BackUp-ComeBack Regina Schumacher-Goldner aus Hamm.

Für die Diskussionsgrundlage sorgten drei Fachvorträge aus dem Bereich Ausstieg und Radikalisierungsprävention.

Erster Schwerpunkt war „Der Ausstieg aus dem Rechtsextremismus – Anforderungen und Qualitätsstandards“ mit Reinhard Koch von der Bundesarbeitsgemeinschaft Ausstieg zum Einstieg. Er erinnerte daran, dass die Ausstiegsarbeit ein langwieriger Prozess ist, der gesicherte Qualitätsstandards in einem professionellen Rahmen beansprucht. Und er vertrat die aus langjähriger Praxis gewonnene Position, dass Zwangskontexte einen ersten Zugang zur Ausstiegsmotivation herstellen können.

Das zweite Thema war „Neue Wege in der Aussteigerberatung für rechtsextreme Jugendliche und Erwachsene“ präsentiert von Mitarbeiter_innen des Aussteigerprogrammes des Landes NRW „NiNA“. Sie verdeutlichten ebenso individuelle wie vielseitige – gelegentlich auch widersprüchliche Ausstiegsmotivationen der Betroffenen. Beziehungsarbeit in einem sicheren Rahmen erhöht hier das Ziel, eine neue Lebensperspektive für Aussteiger zu entwickeln. Das zweite Thema war „Neue Wege in der Aussteigerberatung für rechtsextreme Jugendliche und Erwachsene“ präsentiert von Mitarbeiter_innen des Aussteigerprogrammes des Landes NRW „NiNA“. Sie verdeutlichten ebenso individuelle wie vielseitige – gelegentlich auch widersprüchliche Ausstiegsmotivationen der Betroffenen. Beziehungsarbeit in einem sicheren Rahmen erhöht hier das Ziel, eine neue Lebensperspektive für Aussteiger zu entwickeln.

Den dritten Beitrag beschrieb ein Mitarbeiter des zivilgesellschaftlichen Vereins BackUp-ComeBack: „Die multiplikatorische Arbeit zur Radikalisierungsprävention im rechten Spektrum“. Auch hier stand Diversität im Mittelpunkt. Denn Ein- bzw. Ausstiegsprozesse verlaufen so unterschiedlich, dass ihnen auf unterschiedlichste Weise begegnet werden muss. Das gelingt erfolgreich über die Mithilfe von Multiplikatoren aus allen Bereichen.

Abgerundet wurde die dreistündige Fachveranstaltung mit einer Infobörse und der Möglichkeit, sich weiter untereinander und auch mit den Referenten_innen auszutauschen.

 

 

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