#stoprepeatingstories: Stellung beziehen gegen Antisemitismus

Screenshot der Kampagne #stoprepeatingstories

Seit dem Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober in Israel sind die Zahlen antisemitischer Angriffe auf jüdische Personen Deutschland auf einen neuen Höchststand gestiegen. Dabei können der Weg zur Arbeit, die Schule oder die Universität schnell zum Tatort werden.

Es bedarf unser aller Aufmerksamkeit und Solidarität mit den Betroffenen antisemitischer Übergriffe. Das bedeutet auch, im Alltag Stellung zu beziehen und sich aktiv an die Seite der Betroffenen zu stellen.

Mit der Kampagne #stoprepeatingstories möchte der Zentralrat der Juden in Deutschland genau dafür aufrufen. Wer antisemitische Übergriffe beobachtet, sollte diese dokumentieren und an Melde- und Beratungsstellen wie RIAS oder OFEK melden. Auch BackUp berät Betroffene antisemitischer Gewalttaten und führt eine Rubrik zu antisemtischen Gewalttaten im gemeinsamen Monitoring mit der Opferberatung Rheinland.

 

Vereinsmitglieder nehmen an Entzündung der ersten Chanukka-Kerze in Dortmund teil

Vorstandsmitglied Heike Sternemann, Verwaltungsleitung Kerstin Pischkowski und der Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Dortmund Swi Rappoport. Foto: BackUp-ComeBack e.V.

Wie an vielen Orten in Deutschland entzündet auch die jüdische Gemeinde Dortmund die Chanukka-Lichter im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung. Einige Vereinsmitglieder, darunter auch unser Vorstandsmitglied Heike Sternemann und unsere Verwaltungsleitung Kerstin Pischkowski, haben in diesem Jahr an der Entzündung des ersten Lichtes teilgenommen. Die Nordstadtblogger haben die Veranstaltung ebenfalls begleitet und lassen in dem Artikel Stimmen aus der jüdischen Gemeinde Dortmund zur aktuellen Situation zu Wort kommen.

Erneute Zunahme rechter Gewalt in NRW – Jahresbilanz rechter Angriffe 2022

Gemeinsame Pressemitteilung der Fachberatungsstellen für Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt (Stand: 8. Mai 2023)

Die Fachberatungsstellen für Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in NRW verzeichnen erneut eine Zunahme rechter Angriffe. Insgesamt erfassten OBR und BackUp 371 Fälle rechter Gewalt mit mindestens 501 direkt betroffenen Personen. Zahlreiche darüber hinaus ermittelte Verdachtsfälle konnten aufgrund fehlender Informationen nicht in die Statistik einfließen. Die diese noch übersteigende Dunkelziffer rechts motivierter Gewalt schätzen die Fachberatungsstellen als sehr hoch ein.

Körperverletzungsdelikte weiter auf Höchststand – Ausmaß rechter Gewalt alarmierend

Für das Jahr 2021 registrierten OBR und Backup insgesamt 158 Körperverletzungsdelikte (eine versuchte Tötung, 69 gefährliche Körperverletzungen, 88 einfache Körperverletzungen). Im Jahr 2022 sind diese bereits alarmierenden Zahlen erneut gestiegen: Insgesamt erfassten die Fachberatungsstellen 205 Körperverletzungsdelikte. Dabei handelt es sich um drei versuchte Tötungen/schwere Körperverletzungen, 74 gefährliche und 128 einfache Körperverletzungen.

„Der vereitelte rechtsterroristische Anschlag auf das Don-Bosco Gymnasium und die Realschule Borbecker Schloss in Essen, die Schüsse auf das frühere Rabbinerhaus an der alten Synagoge in Essen, der Molotow-Cocktail-Angriff auf die Hildegardis-Schule in Bochum in derselben Nacht, der geplante Brandanschlag auf die Synagoge in Dortmund – diese Fällen zeigen die mörderische Dimension rechter Ideologie. Sie zeigen eine reale Gefahr auf – und haben damit das Potential, das Sicherheitsempfinden und die Sicherheit ganzer Gruppen und Gemeinden massiv zu schädigen.“
(Magdalena Lentsch, BackUp)

Rassismus weiterhin häufigstes Tatmotiv – Angriffe auf politische Gegnerinnen nehmen wieder zu

Wie bereits in den Vorjahren bleibt Rassismus in der Auswertung von OBR und BackUp das am häufigsten festgestellte Tatmotiv. Die Fachberatungsstellen weisen nachdrücklich darauf hin: Rassismus muss als gesamtgesellschaftliches Problem anerkannt werden. Rassistische Angriffe werden keinesfalls nur durch organisierte Täterinnen verübt, sondern sind schmerzhafte Alltagsrealität von betroffenen Personen.

Die Zahl der Angriffe gegen politische Gegnerinnen (bzw. Menschen, die als solche gelesen werden), hat seit 2019 erstmalig wieder zugenommen. Betroffene Personen wurden dabei häufig Opfer von Bedrohungen und/oder Nötigungen seitens der organisierten Rechten. In mehreren Fällen sind wiederholte Bedrohungen bekannt.

„Bedrohungen im Wohnumfeld oder die Androhung von Gewalt führen zum Verlust von sicheren Rückzugsräumen für Betroffene. Dabei handelt es sich um organisierte Strategien, Betroffene und ihre Stimmen aus dem gesellschaftlichen Diskurs zu verdrängen. Um rechter Gewalt und menschenverachtenden Einstellungen wirksam zu begegnen, braucht es Solidarisierungsprozesse durch Zivilgesellschaft und politische Verantwortungsträgerinnen. Die Stimmen der Betroffenen müssen stärker Gehör finden.“
(Fabian Reeker, Leitung der Opferberatung Rheinland)

Kritik an mangelnder Anerkennung rechter Tatmotivation

Die Fachberatungsstellen werten die Tötung von Malte C. am 27.08.2022 auf dem CSD in Münster als queerfeindlich motiviert und stellen sich parteilich und solidarisch hinter Akteur*innen der LGBTIQA+ Community. OBR und BackUp kritisieren insgesamt die mangelnde Anerkennung rechter Tatmotivation seitens Ermittlungs- und Justizbehörden. Rechte Gewalt, ihr Ausmaß sowie ihre Folgen für Betroffene werden damit unsichtbar gemacht und verharmlost.

„Nach wie vor beobachten wir, dass längst nicht alle Facetten menschenfeindlicher Einstellungen Eingang in die Praxis der Ermittlungsbehörden finden. Die Erfassung von Hasskriminalität muss weiter geschärft und konsequent angewandt werden, um realistischere Lagebilder rechter Gewalt abbilden zu können.“
(Niklas Weitekamp, Opferberatung Rheinland)

 

 

Video-Rückblick zur Podiumsdiskussion: Wie rassistisch ist unsere Demokratie?

Im Anschluss an die letzte Mitgliederversammlung fand im Dortmunder Keuninghaus eine Podiumsdiskussion zur Frage „Wie rassistisch ist unsere Demokratie?“ statt. Dr. Mark Terkessidis, Gamze Kubaşik und Marc Auguste diskutierten auf dem Podium und mit dem Publikum gemeinsam, wie eine Auseinandersetzung mit dem Rassismus stattfinden kann und warum eine diskriminierungsfreie Gesellschaft keineswegs ‚nice to have‘ ist.

Allen, die an diesem Abend nicht teilnehmen konnten, können sich in diesem kleinen Video-Rückblick des Keuninghauses doch noch einen kleinen Eindruck in die Veranstaltung verschaffen.

Veranstaltung: Wie rassistisch ist unsere Demokratie?

Unsere Demokratie ist in Gefahr. Neben Rechtsextremismus und anderen Ideologien der Ungleichwertigkeiten, zählt Rassismus zu den großen Gefahren für unsere Demokratie. Eine Studie des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationszentrums (DeZim) beschreibt. Wir müssen reden! Wir laden Sie ein, zu einer offenen Vortrags- und Talkrunde in Kooperation mit und im

keuning.haus in Dortmund, Leopoldstraße 50-58, 44147 Dortmund
Dienstag 21. Juni 2022, 18.30 – 21.00 Uhr

 

 

Stadt Hamm zeigt Haltung! Hammer Wochen gegen Rassismus

Erstmalig beteiligt sich im März 2022 die Stadt Hamm als Kommune offiziell an den Internationalen Wochen gegen Rassismus. Im Rahmen der bundesweiten Aktionswochen – vom 1. bis 31. März 2022 – finden unter dem Motto „Haltung zeigen“ zahlreiche Veranstaltungen und Projekte digital und in Präsenz statt. Das „Hammer Netzwerk rassismuskritische Arbeit“ hat in Kooperation mit verschiedenen Partnern eine Broschüre mit Veranstaltungen von Anfang bis Ende März 2022 veröffentlicht. Anmeldungen zu den Aktionen, Lesungen, Vorträge und Workshops sind ab sofort möglich.

 

 

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